Kaffeebohnen der Sorte Robusta haben in Kaffeetrinkerkreisen den Ruf, ihrem als eleganter geltenden Verwandten Arabica in qualitativer Hinsicht unterlegen zu sein. Dieser Vergleich ist nicht fair: Robusta und Arabica sind einfach nur zwei sehr verschiedene Arten von Kaffeebohnen mit jeweils eigener geschmacklicher Ausprägung.
Von Afrika bis Asien.
Kaffeesträucher der Sorte Robusta findet man in den niedrig gelegenen Anbaugebieten Zentralafrikas, Ostafrikas, Westafrikas, Indiens und Indonesiens sowie Südostasiens, wobei Vietnam der weltweit grösste Erzeuger von Kaffeebohnen der Sorte Robusta ist. Kaffeebohnen der Sorte Robusta werden darüber hinaus in Brasilien angebaut. Dort kennt man sie unter dem Namen Conilon.
Die Tendenz bei der Produktion von Robusta-Kaffeebohnen ist steigend, wenngleich sie derzeit lediglich ein Viertel der weltweiten Kaffeeproduktion ausmacht. Der Robusta-Kaffeestrauch kann in warmem Klima gedeihen und benötigt nicht wie Arabica zwingend hoch gelegene Bergregionen als Anbaugebiet. Er gedeiht auch in Tiefebenen und Tälern.
Kaffeebohnen der Sorte Robusta gedeihen an einem Kaffeestrauch namens Coffea canephora , der bis zu 10 Meter hoch werden kann - das ist in etwa doppelt so gross wie ein Kaffeestrauch der Sorte Arabica.
Die Kaffeesorte Robusta hat ihren Namen daher, dass der Kaffeestrauch, auf dem sie wächst, äusserst «hart im Nehmen» ist. Er verträgt hohe Temperatur- und Luftfeuchtigkeitswerte und gedeiht auch in Anbaugebieten, die mit 200 bis 800 m ü.M. vergleichsweise niedrig liegen. Die hohe Koffeinkonzentration und die natürlichen Oxidanzien helfen beim Abwehren von Pflanzenschädlingen und -krankheiten.
Kaffeesträucher der Sorte Robusta wachsen doppelt so schnell wie solche der Sorte Arabica. Dank ihrer Eignung für niedrig gelegene Standorte lassen sie sich einfacher hegen und pflegen, wobei der Ertrag erhöht ist, sie also dem Kaffeebauern einen beträchtlich erhöhten Wirkungsgrad bieten.
Aufgrund der unregelmässigen Blüte kann der Reifeprozess einer Robusta-Kirsche fast ein ganzes Jahr lang dauern, entsprechend lange dauert es, bis man an die kleinen, rundlichen Kaffeebohnen kommt. Traditionsbewusste italienische Kaffeeröster und -blender ergänzen gerne hochwertige Kaffeebohnen der Sorte Robusta, um den Kaffee qualitativ aufzuwerten, d. h. ihm Tiefe, Kräftigkeit und Geschmack zu verleihen. Robusta erlebt gerade eine Renaissance.
Da ihr Koffeingehalt erhöht ist und sie keinen Zucker - welcher Art auch immer - enthalten, haben Robusta-Bohnen oft einen eher schokoladigen und auch etwas kräftigeren, holzigeren und bittereren Geschmack als Arabica-Bohnen. Milch macht das Aroma von Robusta intensiver. Wird Zucker hinzugegeben, dann entstehen hierdurch Karamellnoten. Wenn Sie Ihrem Espresso eine dicke, reichhaltige und weiche Crema verpassen möchten, ist Robusta hierfür die ideale Wahl.